29. Juni 2011

In eigener Sache II - Fechten als Lebenselixier

Da auch einige meiner Fechtkameraden in meinem Blog lesen, möchte ich heute einmal von meinem (tragischen?) sportlichen Werdegang im Fechtsport berichten.

Als Kind focht ich mehrere Jahre Florett (noch mit französischem Griff). Die Möglichkeit, als Kind Degen zu fechten, gab es damals in meinem Trainingszentrum noch nicht. Da ich vergesslich bin, verraten mir nur meine alten Urkunden, wann das genau war: 1983-1985. Eine kleine Ewigkeit her. Zum Glück haben diese Nachweise bis heute überlebt. Ist es Angeberei, wenn ich erwähne, dass ich unter anderem 2x Jahresbester im Trainingszentrum Fechten der Technischen Hochschule Karl-Marx-Stadt gewesen war? Eine Parallele tut sich dabei auf: Aktuell führe ich nach 3 von 10 Turnieren die Rangliste meines Heimatvereins an, wenn auch knapp. Würde ich im Dezember immer noch ganz oben stehen, könnte ich von mir sagen: zum 3. Mal Jahresbester! Das wäre ein Traum, aber ich kenne ja die starke Konkurrenz. Wenn das mein ehemaliger Trainer aus DDR-Zeiten, Ulrich (Uli) Obst, wüsste, der würde sich bestimmt freuen. Denn der Weg in den Leistungssport war mir einst verwehrt geblieben.

27. Juni 2011

Interview-Unfall: Hahne überfordert Koch

Der Diplom-Theologe und Fernseh-Moderator Peter Hahne hat für das ZDF den querschnittsgelähmten Samuel Koch, der in einer Wetten-Dass-Show bei einer (natürlich doppelt verlorenen) Wette schwer verunglückte, interviewt. Als wäre jener im Abarbeiten und Begreifen von brutalen Lebensverwerfungen der würdige Nachfolger von Monica Lierhaus. Einige Inhalte des Gesprächs können auf Spiegel Online nachgelesen werden, doch die Gefühlslage des Betrachters und Kritik am Interviewstil wurden dort ausgespart.

Ich war streckenweise peinlich berührt von manchen platten und suggestiven Fragen von Peter Hahne, die mit einem  Ja oder Nein schon beantwortbar gewesen wären. Und mir tat Samuel Koch leid, der manch unsensible Frage beantworten musste.

21. Juni 2011

Bürgerkrieg mit Wattebällchen?!

In Libyen herrscht bekanntlich Bürgerkrieg. Dort wird scharf geschossen. Aber wenn es nach den Aufständischen geht, darf nicht scharf gelegt werden. Die Aktivisten werfen der Armee laut Spiegel Online den Einsatz von geächteten Landminen vor. Es gibt angeblich Beweise dafür. Aber wen wundert diese Grenzüberschreitung, wenn der Staat Libyen als eines von 37 Ländern einem solchen Abkommen, das die Verwendung von sog. Anti-Personen-Minen verurteilt, nicht beigetreten war?! Die dürfen das quasi, zumal sie gewinnen wollen. Der Stärkere verzichtet ungern auf seine Vorteile, denn es würde eigene Verluste vergrößern. Zum Glück zünden sie keine kleinen Atombomben oder sprühen Giftgas.

Ich klinge zynisch, sehr wohl. Doch ...

20. Juni 2011

Die "nackte Gesellschaft"

So lautet ein entsprechender feministischer Artikel auf Zeit.de. Wieder zwinge ich meine Leser dazu, eine angegebene Quelle zu studieren, bevor mein Beitrag verständlich wird. Ich frage mich, ob dies Widerwillen erregt. Sorry, die Anregungen kommen halt zumeist von außen und verführen zu einer Stellungnahme.

Es geht in dem erwähnten längeren Essay um die sog. Softpornografisierung der deutschen Gesellschaft, den Siegeszug einer sanften Variante der Pornografie im Alltag der westlichen Gesellschaften... Ich wollte zuerst eine knallige Replik schreiben. Ich hatte nämlich den Eindruck, dass die Autorin kaum den Zweck und die Ursachen des behaupteten Trends beleuchtet. Worin besteht in ihren Augen der angebliche "ikonografische Schaden" in den Köpfen der männlichen Betrachter? Diese Antwort bleibt Frau Radisch irgendwie schuldig, wenn sie sich am Ende selbst antwortet: "Der Schaden entsteht ... durch das Bild weiblicher Verfügbarkeit...".

Vermutlich meint sie mit Schaden die Inthronisierung der Frau als Sexualobjekt und damit einen eingeschränkten, abwertenden Blick der Männer auf das weibliche Geschlecht, der auf BetrachterInnen und  DarstellerInnen zurückschlägt. Wir Männer, so denke ich, finden dann in der Nahwelt vor der Haustür bzw. im Bett nicht jene seltenen oder gar unmöglichen Frauenkörper vor, die uns vorgegaukelt werden, wir sind dann enttäuscht und gehen in der Phantasie fremd. Hier wären alle beschädigt: die aussortierten oder an der Illusionierung mitarbeitenden Frauen, die belogenen oder zu streng richtenden Männer.

14. Juni 2011

Neuester Skandal in der Schachpolitik

Schach ist bekanntlich ein Denksport und ich liebe als aktiver Fernschachspieler dieses entgrenzende Spiel. Doch als ich auf Tagesschau online las, dass der Vorsitzende des Weltschachverbands (FIDE) Kirsan Iljumschinow am 12.Juni den lybischen Noch-Machtinhaber Muammar Gaddafi in Tripolis traf und mit ihm eine Partie Schach spielte, schämte ich mich für die eigene Verbandsführung (siehe meine Wortmeldung im Schachforum CSS). Haben Iljumschinow & Co. etwa ihre Gehirnzellen verspielt oder verkauft?!

Der Skandal liegt nicht etwa darin, dass beide gemäß des offiziellen Fotos anscheinend mit den weißen Steinen spielten (einer muss die schwarzen Steine führen) und Iljumschinow dem Gaddafi ein Unentschieden in der Partie schenkte (wenn der Anfänger Gaddafi wenigstens verloren hätte). Nein, auf der Homepage der FIDE wurde der Besuch auch noch stolz als Top-Artikel verkündet und zugleich wurde er von der lybischen Regierung für seine Zwecke missbraucht. Denn alles war im lybischen Staatsfernsehen gezeigt worden und kam so (zum Glück?!) erst an die Öffentlichkeit.

5. Juni 2011

Tod als Bekannter

Manchmal mache ich mir als Laie Gedanken über den Tod, um mich mit ihm bekannt zu machen. Bloß: Können wir etwas über die "ärgerliche Tatsache" Tod sagen, wenn wir ihn nicht von der anderen Seite aus erleben und mitteilen können?!

Das Einbüßen (Abschaltetwerden) von Körper und Bewusstsein ist vorstellbar, aber was der Bruch auslöst bzw. wohin die "letzte große Reise" (O-Ton meiner Oma im Krankenhaus) führt, weiß keiner. Wir beobachten das Scheiden aus dem Leben bei anderen, wir erkennen dennoch nicht viel dabei. Was sich mir aufdrängt: Wir verlieren den Kontakt zum Erreichten und zu den Mitmenschen, wenn das Herz stehen bleibt. Mit dieser Verlust-"Brille" nehmen wir uns selbst wichtig und betrauern das eigene Ende umso mehr. Wir fragen uns, was das soll: das Leben als ein spontan angestoßener Weg mit Start und Ziel, aber ohne Belohnung und Steigerungsmöglichkeit. Wir kehren zurück in den Vorzustand, der uns vertraut sein müsste, es aber nicht ist.

Die Gegnerschaft von Leben und Tod ist hausgemacht, dabei bräuchte es sie nicht zu geben. Der Tod ist ein Bekannter und wenn er uns liebste Menschen stiehlt, irgendwo auch ein Verwandter.  Wie verklärt man sich den Tod, wenn man Atheist ist, zumal die christlichen Religionen beim Verstehen des Todes nicht weiterhelfen, wenn sie eine unbewiesene Wiedergeburt behaupten?!

3. Juni 2011

Alltag I - die Abrechnung mit der Rechnung

Ich war im NETTO einkaufen, weil es keine BRUTTO-Handelskette gibt. Am Ende der Orgie des Korbfüllens, Korbausladens und Korbwiederbefüllens (der Laufsteg des Futters wollte es so) stolperte ich über eine hohe Lebensmittelrechnung. Ärgerlich, aber selbst schuld. Mussten denn das Fackelbrot und die zwei Weine sein?!

Also Grund genug, schnell mal die Rechnung zu überprüfen, was ich eher selten tue. Und siehe da: Ich hatte zwei Mangos á 1,19 € eingekauft. Zum Glück hatte ich noch nicht begonnen, die Artikel vom Korb in die Taschen zu überführen. Warum werde ich eigentlich nicht bezahlt für meine körperlich anstrengenden Korbaktionen? Egal. Ich Trottel fand diese hübschen Mangos nur nicht im Einkaufskorb wieder. Mich strahlten dafür zwei billige Kiwies an. Ich hatte daraufhin die Eingebung: Bestimmt hatten die sich als Mangos ausgegeben, weil sie nach mehr als 29 ct ausschauen wollten. Nix da.