30. August 2011

In eigener Sache III - Strandfechten

Ich nahm am 27.08.2011 mit Erfolg am I. Sächsischen S(tr)andfechtturnier  in Cossebaude teil.
Ah, schon wieder das Thema Fechten?! Genau, es ist eine tolle Sportart, die sich nicht zu verstecken braucht. Sie kann auch mit Sand gut umgehen. Wie das denn?

Das sog. Strandfechten, von dem hier die Rede ist, schwappte von Rostock, wo es laut Sächsischer Zeitung 1999 vom dortigen Fechtclub ins Leben gerufen wurde, endlich nach Dresden. Als normaler Degenfechter finde ich diese besondere Form des Fechtens sehr attraktiv. Warum soll man auch im Sommer drinnen in der Halle versauern und sich auf eine zwar 14m lange, aber nur 2m breite Fechtbahn beschränken, wenn man doch barfuß und unter freiem Himmel die Klingen miteinander kreuzen kann?! Das Fechten im Mittelalter fand ja wohl auch eher im Freien, im "Dreck", bei Wind und Wetter und an jedem beliebigen Ort statt.

23. August 2011

Liebe, Teil 4 - Liebe als Emotion

Eine Minderheit der Soziologenschaft steht auf dem Standpunkt, Liebe sei die Emotion der Zuneigung. Klingt womöglich einfach und einleuchtend, ist es aber nicht, da die Soziologie speziell das im Blick hat, was sozial und kulturell auffällig ist, also beobachtbar, beschreibbar, messbar ist - und das sind Prozesse und Strukturen der Lebenswelt, sind Situationen, Erleben, Handeln, Interaktionen, Beziehungen, Institutionen, Wissensbestände. Ein Soziologe nimmt Abstand von geistigen oder biologischen Effekten. Das, was im Bewusstsein passiert, wird der Psychologie als Feld überlassen. Ich möchte hier als knappen Einstieg zwei Soziologen zitieren, die das Emotionale an der Liebe hervorheben, ohne ihre Sichtweise zunächst zu kommentieren.

15. August 2011

Facebook-Freunde löschen

Ich lege den Nutzern von Facebook (Abk. FB) unter uns den holländischen Kurzfilm Farewell Facebook ans Herz. Er ist kurzweilig, regt zum Nachdenken an und lässt schmunzeln. Zum Glück bin ich noch nicht so süchtig nach dem ständigen "Bewegen" in diesem sozialen Netzwerk, obwohl ich täglich mehrmals kurz hineinschaue.

Mehr wollte ich heute nicht beitragen, aber die Gelegenheit ist günstig. Ich nutze FB hauptsächlich zum Gruppenleben (Hobbys wie Fechten und Schach), zum Chatten zwischendurch (Telefonieren mit FB-Freunden würde zu weit führen), zum Fotoalben durchblättern (es gibt manchmal schöne Motive zu bestaunen), zur Verfolgung von Neuigkeiten bei meinen "Freunden" und nicht zuletzt als Werbetrommel für meinen Blog. Man bekommt auch schnell Reaktionen auf eigene Beiträge mit. Das gefällt mir sehr! Was ich nicht mache, ist das Mitspielen dieser komischen Games und das dauerhafte Online-Sein. Ich ertrage die Vorstellung nicht, angechattet zu werden, wenn ich nicht am Rechner sitze; dann ließe ich das Gegenüber ja sinnlos auf mich warten. Wenn ich zu tun habe, gehe ich daher offline. Außerdem habe ich nur sehr wenig Freunde von früher hier wiedergefunden. Schade eigentlich.

12. August 2011

Ehe oder ehemals?

"Wir haben uns entschieden, unsere Ehe zu beenden", verkündete Jennifer Lopez gegenüber den Massenmedien und spielte auf ihre siebenjährige Ehe mit Marc Anthony an, aus der auch Kinder (Zwillinge) hervorgegangen sind. Ich fragte mich spontan, weshalb beide Erwachsenen die Ehe überhaupt erst eingegangen waren, wenn doch ein rationaler Akt ausreicht, um das Ende herbeizuführen.

Eine solche Gelegenheitsehe hat im Alltag oft eben nicht mehr ihren religiösen Charakter, wonach die Eheleute sich vor Gott untrennbar miteinander verbunden hatten - bis zum Tod (und darüber hinaus). Wussten sie nicht, dass die Statistik (hohe Scheidungsrate) von der Ehe abrät?! Ich fühlte mich erinnert an das Buch Das 11. Gebot oder Du sollst nicht heiraten. Ein Plädoyer gegen die eheliche Zwangsgemeinschaft von Benno Gebistorf. Er rät von der Eheschließung ab, weil die Ehe als eigentlich verpflichtende "unkündbare Dauerbindung" kein inhaltliches Konzept bzw. keinen konkreten Plan biete, historisch gesehen nicht notwendig sei, ein "Risiko der Persönlichkeitszerstörung" darstelle und
nicht selten zur "Verkümmerung eines oder beider Partner" führe.

3. August 2011

Alltag III - Über verschiedene Arten des Kommen

Der Urlaub ist vorüber und der Alltag beißt mir gleich in den Magen. Aus aktuellem Anlass - ich bin momentan auftragslos - möchte ich die alte Weisheit in Erinnerung rufen, dass ohne EinKOMMEN kein AusKOMMEN möglich ist.

Wenn im kapitalistischen Schlaraffenland der eigene Broterwerb nicht (mehr) funktioniert, herrscht bei jemandem wie mir bald der "totale Aufruhr" in der Seele. Erst gestern bestieg mich kurz eine Panikattacke, die nicht sein müsste (siehe unten). Zur globalen Finanzkrise gesellt sich die ganz private Krisenstimmung: Wovon bezahle ich, nicht nur rhetorisch gefragt, meine Rechnungen, wenn der Geld-Fluss ausgetrocket ist?! Jahrelang ging es gut, ich hatte ausreichend verdient. Nun sind die Ersparnisse quasi aufgebraucht. Das ideologische Motto "Erfolg macht Spaß" (so heißt eine Gruppe im Netzwerk "XING") trifft nur zu, wenn der Erfolg nicht behindert ist. Aber keine Angst, dieser Wortbeitrag hier ist kein Spendenaufruf!