29. Dezember 2013

In eigener Sache: Es geht weiter!

Oh, da habe ich ja lange nichts mehr hier veröffentlicht. Warum?! Weil es so still ist. Durch all die stillen Leser.

Ich moderiere seit über 3 Jahren, gemeinsam mit einem anderen Enthusiasten, das Internetforum "Computerschach & Spiele" (http://forum.computerschach.de/). Da es an der Zeit war, dort kürzer zu treten, starteten wir Aufrufe, um 1-2 neue Moderatoren zu gewinnen. Es gelang kurz vor Jahresende. Einer der beiden neuen Mitstreiter verriet mir gestern: "Überzeugt davon, das ich hier richtig im Team sein könnte, hat mich der Blog von Frank Rahde. Scheinst ein netter Kerl zu sein Frank". Wow. Ich weiß zwar nicht, woran der Schachfreund dies nun festgemacht hat, aber es hat mich natürlich gefreut.

Diese unerwartete Wirkung und das Wissen von einer Hand voll heimlicher Leser, die mangels Account nicht hier im Blog mitdiskutieren können, obwohl sie es gern täten (stimmts, Alexandra und Robert?! :-)), motiviert mich, auch in 2014 private Denksteine anzuhäufen.

Guten Rutsch!

Eurer Frank

Bumerang der Kritik

Es gäbe so viel und vieles zu kritisieren, was die Welt- und Deutschlandpolitik anbelangt, aber die gebotene Selbstkritik hierbei pfeift mich zurück. Das betrifft auch das ganz Private.

So wöllte ich bitter abrechnen mit all den Frauen, in die ich damals verliebt war und die mich alle nicht in Betracht gezogen hatten. Über viele Jahre waren es verpasste Chancen, unbeantwortete Zuneigungen. Ich war da und bereit, Beziehungen zu führen. Doch sie, die mich nicht zurückliebten, sind schuld am früheren unfreiwilligen Singleleben! Wenn ich gewählt worden wäre, mein Leben wäre dann schon vor 20 Jahren anders verlaufen, vielleicht wäre ich im Duett erstarkt, hätte ich längst mehrere Kinder, vielleicht würde ich in Westdeutschland leben, vielleicht hätte ich einen unbefristeten Job... Aber dann zischt das Teufelchen auf meiner rechten Schulter mir ins Ohr: "Quatsch. Vielleicht warst du damals einfach nicht überzeugend genug. Unfertig, unreif, ängstlich, unvorbereitet, kopflos, passiv, ideenlos, infantil ..." STOP. Das stimmt. Irgendwie. Und schon ist das Beschuldigen anderer nicht mehr hilfreich, macht mich fast mundtot.

Es ist und bleibt eine Kunst, den Bumerang der Kritik (Gegenkritik, Selbstkritik) einzukalkulieren und mit offenen Augen zu begrüßen.

12. August 2013

Zwei Arten von Liebestod

Liebe & Tod - das sind gleich zwei Begriffe, die in meinem Blogtitel vorkommen. Da liegt es nahe, auch einmal deren Zusammentreffen zu würdigen.

Die Liebe stirbt oft in unseren Tagen. Sie endet z. B., sobald der bisher Liebende die Geliebte nicht mehr über deren potentiellen Konkurrentinnen erhebt und somit der Liebende der Geliebten aufgrund des zugeschriebenen Wertverlustes keine zentrale Stellung mehr in seinem Innenleben einzuräumen vermag. Oder umgekehrt. Wir spielen die Rolle des Todes, indem wir unsere Liebesbeziehung auflösen, wenn das Interesse verschwunden ist - und schaffen Platz für eine neue Liebschaft.

2. März 2013

Papst ist auch nur ein Job!

Der 85-jährige Papst Benedict XVI. ist am 28. Februar wegen "schwindender Kräfte" freiwillig zurückgetreten.

Als Atheist war ich geschockt! Ich hatte mich darauf eingerichtet, wie schon bei Papst Johannes Paul II., der kurz vor seinem 85. Geburtstag starb, dem aktuellen Papst beim Dahinsiechen zuzusehen. Ich fand es wichtig, dass uns allen Normalsterblichen vor Augen gehalten wird, nur Gast auf Erden zu sein und ein endliches Leben zu besitzen.

Viel ist über diese Anmaßung von Herrn Ratzinger geschrieben worden. Auch mich befremdete die Verweltlichung des Stellvertreter Christi auf Erden, diese Flucht aus dem Amt. In meinen Augen ist das Ansehen der Rolle "Oberhaupt der Kirche" auf immer beschädigt.

Ich weiß nicht, was der Ex-Papst für die römisch-katholische Kirche erreicht hat, also welchen Wert er inne hatte. Dass er sich aber über Gott stellt, anstatt ihm gnadenlos bis zum letzten Atemzug zu dienen, kann keine Meisterleistung gewesen sein. In dem Rücktritt des Deutschen sehe ich Egoismus - der Gelehrte mochte lieber weiter Bücher schreiben und seine Rente genießen.

Wie soll ich den katholischen Glauben ernst nehmen können, wenn der Glaubensführer Liebe zu Gott und seinen Geboten predigt, sich als auserwählt präsentiert, sein Leben Gott widmet und dann plötzlich einfach kündigt?! Was ist Papstsein?

Ich verstehe Herrn Ratzinger. Er ist eben doch nur Mensch wie Du und ich. Er war die Arbeit leid. Doch er hätte sich nicht wählen lassen dürfen. Er wirkt nicht wie ein würdiger Nachfolger des Apostels Petrus. Er hatte nicht den Mumm, ganz auf Gott zu vertrauen und alles zu geben. Seine Verbindung zum heiligen Vater war nur vorgetäuscht. Gäbe es einen Gott, er hätte Benedict rechtzeitig zu sich gerufen.

So denke ich halt!