23. Januar 2012

Alltag IV - städtische Erdgeschoss-Opfer

Als ich früher noch unter dem Dach wohnte, genoss ich die Aussicht (Weitblick) und die Wärme (im Sommer) - besonders aber die relative Ruhe da oben. Aktuell wohne ich an einer halbstark befahrenen Straße inkl.eingerückter Parkplätze, da ist Schluss mit lustig. Das Wohnen im Erdgeschoss ist aus vielerlei Hinsicht nachteilig. Als Vorteile sehe ich spontan nur a) den kurzen Weg zur Haustür bzw. zum Briefkasten, b) die Möglichkeit, dem Kater später einmal Freigang zu ermöglichen und c) den unmittelbaren Beobachtungsposten (vielleicht gut für Soziologen).

Wenn ich im sog. Homeoffice an den Werktagen an meinem Schreibtisch sitze, bekomme ich tagtäglich Postautos (die Postbeamten klingeln besonders gern bei Leuten im Erdgeschoss zum Hinterlegen von Paketen), Busse (eine Verkehrslinie führt hier entlang) und Müllwagen zu sehen, neben den PKWs und LKWs, versteht sich. Das Vorbeiflitzen all dieser motorisierten "Farbpakete" im 3-Sekunden-Takt von rechts nach links und umgekehrt irritiert mein Sehorgan. Doch damit nicht genug.

13. Januar 2012

Leichenschändung als Frucht des Krieges

Härte zeigende US Marines haben laut einem Amateurvideo leblose afghanische Talibankämpfer angepisst und verhöhnt. Sie haben gegen ihren eigenen Ehrenkodex und gegen die Genfer Konvention verstoßen. Töten ist erlaubt, Leichen zu schänden ist "schlimm". Der Aufschrei in den westlichen Massenmedien ist groß, weil das Ansehen der USA-Führung leidet und zu befürchten ist, das religiöse Gefühle bei den Afghanen verletzt wurden sind - was vor Ort zu neuen Gewalttaten anstiften könnte. Deshalb wird vielerorts davon geschrieben, die Leichenschändung sei ein barbarischer, ekelhafter, abstoßender, würdeloser, kläglicher Akt gewesen (Beispiel 1 und Beispiel 2). Ich empfand nichts dergleichen, als ich das zensierte Video sah, deshalb melde ich mich hier zu Wort!