29. Dezember 2013

Bumerang der Kritik

Es gäbe so viel und vieles zu kritisieren, was die Welt- und Deutschlandpolitik anbelangt, aber die gebotene Selbstkritik hierbei pfeift mich zurück. Das betrifft auch das ganz Private.

So wöllte ich bitter abrechnen mit all den Frauen, in die ich damals verliebt war und die mich alle nicht in Betracht gezogen hatten. Über viele Jahre waren es verpasste Chancen, unbeantwortete Zuneigungen. Ich war da und bereit, Beziehungen zu führen. Doch sie, die mich nicht zurückliebten, sind schuld am früheren unfreiwilligen Singleleben! Wenn ich gewählt worden wäre, mein Leben wäre dann schon vor 20 Jahren anders verlaufen, vielleicht wäre ich im Duett erstarkt, hätte ich längst mehrere Kinder, vielleicht würde ich in Westdeutschland leben, vielleicht hätte ich einen unbefristeten Job... Aber dann zischt das Teufelchen auf meiner rechten Schulter mir ins Ohr: "Quatsch. Vielleicht warst du damals einfach nicht überzeugend genug. Unfertig, unreif, ängstlich, unvorbereitet, kopflos, passiv, ideenlos, infantil ..." STOP. Das stimmt. Irgendwie. Und schon ist das Beschuldigen anderer nicht mehr hilfreich, macht mich fast mundtot.

Es ist und bleibt eine Kunst, den Bumerang der Kritik (Gegenkritik, Selbstkritik) einzukalkulieren und mit offenen Augen zu begrüßen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen