Mein Blog "Denksteine" trägt nicht ohne Grund den anspruchsvollen Untertitel "Liebe, Tod und ...". Mir schwebt eine lose Reihe an Beiträgen zum Thema Liebe vor. So möchte ich mal ein interessantes (Fach-)Buch vorstellen, mal aktuelle Forschungsergebnisse kommentieren und mal einzelne Theorien vorstellen. Dabei habe ich primär eine soziologische bzw. kulturwissenschaftliche "Brille" auf, denn mich interessiert speziell der gesellschaftliche Einfluss auf dieses Phänomen.
In meiner Magisterarbeit von 1999, die den Titel "Romantische Liebessemantik im Wandel. Diskussion soziologischer Diagnosen zum Umbau des Liebesideals" trug, kam ich zu der Einschätzung, dass Liebe wie Sexualität und Gewalt ein "hochkomplexes, multidimensionales, bio-psycho-soziales Phänomen verkörpert" und daher nicht durch fachspezifische Einseitigkeit hinreichend und überzeugend durchdrungen werden kann. Dennoch bin ich der Ansicht, dass soziale Faktoren den größten Anteil an der Erklärungskraft besitzen, weil wir als Sozialwesen die Liebe erfinden und ausleben.
Ich beginne heute mit der Frage, welche Bedeutung das Wörtchen "Liebe" ursprünglich hatte.