17. April 2011

Schneeglöckchen

Als ich dieses Jahr Schneeglöckchen in Masse erblickte, ging mir durch den Kopf: Was wollen sie mir mit ihrer Anwesenheit sagen? Ja, es war eine "Bande" von unscheinbaren weißen Blüten an einem Hang. Sie sind nunmal die Vorreiter aller Blumen eines neuen Jahres. Doch sie sind unter sich, irgendwie allein. Keine Bienen, die sie besuchen bzw. sich ihrer bedienen. Sie sind eher kurz lebendig, sind Ankündigung und Versprechen zugleich. Sie sind Schwerarbeiter, weil sie sich aus der harten Erde herausstoßen müssen. Wenn sie da sind, winken sie nicht, so bescheiden wirken sie, sie haben immer eher hängende Köpfe, ohne Spannkraft. Sie fallen kaum auf, falls noch Schnee liegt. Mir ist, als seien sie zu früh da, also Frühchen, die sich in der Jahreszeit verirrt haben. Eigentlich sind sie einmalig, weil sie die Allerersten sind und keine Konkurrenten besitzen. Dennoch weiß ich nicht, was sie wollen können in dieser Restkälte und Tristesse der schlafenden, ungeborenen Natur. Wisst ihr es?

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