20. Mai 2011

Meine technische Zukunft

Vorsicht, jetzt folgt ein Beitrag über Unterhaltungselektronik. Igitt. Doch wer von uns ist mittlerweile nicht technikverliebt und - abhängig?!

Ich besitze neben Digitalkamera, HiFi-Geräten und eBook auch einen Quadcore-PC, einen Dualcore-Laptop und ein Singlecore-Smartphone. Ganz schön viel und spezialisierter Technikkram, der demnächst Schrott sein wird. Als wäre ich ein Millionär mit einem großen Fuhrpark, der für jede Gelegenheit das passende Vehicle hat:
  • Den PC nutze ich hauptsächlich für das Regieren rechenintensiver Schachprogramme und für das Kraxeln im Internet. 
  • Der Laptop sollte mir erlauben, im Freien an einem Beziehungsroman schreiben zu können, doch jetzt nutzt ihn zumeist meine Freundin und halte ich ihn als Ersatz für PC-Versagen vor. 
  • Das Smartphone wiederum dient mir vor allem als MP3-Player und Nachrichtenlieferant.
Es wäre natürlich toll, wenn ein einziges Gerät alles miteinander vereinen würde ...
    Denn:
    • Der Power-PC steht schwerfällig unter dem Schreibtisch
    • Den Laptop brauche ich eher selten
    • das Smartphone hat zum Surfen und Spielen einen zu kleinen Bildschirm. 

    Als ich heute bei areamobile.de den Artikel über das neue Motorola Atrix las, klappte mir die Kinnlade herunter: ein Dualcore-Handy mit einem quasi leerem Netbook als Beigabe. Das wäre die Lösung meines Luxusproblems. Hier sind die technischen Zutaten auf zwei Geräte verteilt: das Herz "Smartphone" liefert Prozessor, Speicher und Funkverbindung, der Körper "Netbook" bietet Bildschirm, Tastatur und Energie. Steckt man diese beiden Geräte zusammen, hat man sein flexibles Multifunktionsgerät, ein "Webtop". Eine Kombination aus Tablet (Touchscreen) und Smartphone bietet wiederum Asus an und bezeichnet das Paket als "Padfone". Da es bald auch Smartphones mit 4 Prozessoren gibt, hätte ich jenen Stand der Technik erreicht, wie ich ihn schon besitze und mir wünsche, aber vermutlich preiswerter, praktischer und materialsparender. Wäre diese Synthese-Idee doch schon viel eher angestrebt worden.

    Einen richtigen Schritt in die richtige Richtung macht in meinen Augen die angelaufene Aktion von Nokia, die alle Kunden dazu auffordert, kreative "Ideen für zukünftige Produkte und Dienste" rund um das Mobiltelefon auszubrüten und einzusenden - zum beidseitigen Vorteil, versteht sich. Mag sein, dass Nokia damit Geld verdient, aber die Firma  fragt die Anwender lieber nach ihren "Bedürfnissen", statt ihnen ihre vorgefertigten, vielleicht unnützen Produktfeatures erst aufwändig einreden zu müssen.

    Wenn ich selbst so über Einfälle brüte (Welche Idee wöllte ich melden?), dann fallen mir natürlich nur Vorschläge ein, die längst umgesetzt worden sind: Touchscreen, Musikerkennungssoftware, mehrere Startbildschirme, Geldkartenfunktion usw. Ich wäre damals nicht auf solche Innovationen gekommen. Das wurmt mich ein bisschen. Was Motorola mit Atrix macht, wäre im Nachhinein so eine Idee gewesen, die ich jetzt eingeschicken würde. Weitere Verbesserungen sind im Kommen, so z.B. drahtloses Aufladen der Akkus (bzw. einheitliches Ladesystem) und die mobile Geldbörse (NFC-Chip).

    Was ich vermisse, ist ein Handy mit mind. zwei Steckplätzen für SIM-Karten. Dann könnte ich die teilweise günstigen Angebote mehrerer Mobilfunk-Discounter miteinander kombinieren; SMS-Tarif hier, Datentarif dort. Paare könnten sich ein Handy teilen und hätten dabei getrennte Tarife. Ich mag nicht glauben, dass ich der Erste bin, der diesen Vorschlag vorbringt. Ich spekuliere mal: Dies liegt nicht im Interesse der Mobilfunkbranche und dessen Lobbyumfeld, also wurde es auch bisher nicht angeboten. Heimlich umgesetzt wurde es zu Testzwecken aber bestimmt.

    PS (vom 23.05.2011): Einspruch! Meine Spekulation zum Schluss war ein Schuss in den Ofen. Auf Amazon fand ich z. B. das bescheidene "Samsung C6112 DuoS". Es gibt sie also als Nischenpodukte, die Dual-SIM-Handys!

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