21. Juni 2011

Bürgerkrieg mit Wattebällchen?!

In Libyen herrscht bekanntlich Bürgerkrieg. Dort wird scharf geschossen. Aber wenn es nach den Aufständischen geht, darf nicht scharf gelegt werden. Die Aktivisten werfen der Armee laut Spiegel Online den Einsatz von geächteten Landminen vor. Es gibt angeblich Beweise dafür. Aber wen wundert diese Grenzüberschreitung, wenn der Staat Libyen als eines von 37 Ländern einem solchen Abkommen, das die Verwendung von sog. Anti-Personen-Minen verurteilt, nicht beigetreten war?! Die dürfen das quasi, zumal sie gewinnen wollen. Der Stärkere verzichtet ungern auf seine Vorteile, denn es würde eigene Verluste vergrößern. Zum Glück zünden sie keine kleinen Atombomben oder sprühen Giftgas.

Ich klinge zynisch, sehr wohl. Doch ...

Es geht mir um´s Prinzip, egal, wer hier im Recht ist: Eine Reduzierung der Bandbreite erlaubter Waffen lässt sich nicht durchsetzen und macht einen Krieg nicht besser, nicht humaner. "Du darfst nicht stechen, aber werfen" - eine solche Regel verhindert das Töten nicht. Der Grund für die Ächtung der Landminen ist leicht verständlich: Vor allem Zivilisten laufen während oder nach dem Krieg auf die versteckten bzw. vergessenen Minen, die aus brasilianischer Produktion stammen. Oha! Dabei sind die Soldaten vor und nach ihrem asozialen Handeln auch Zivilisten und Zivilisten werden schnell zu Soldaten. Obwohl sie bewaffnet sind, werden die Kriegsteilnehmer trotzdem oft Opfer der betretenen Minen. In einem Krieg von heute gibt es diese ehrenwerten und zugleich tödlichen Rituale aus Duell-Zeiten, an die sich alle höflich hielten, nicht mehr.

Jegliche Waffe gehört abgeschafft, dann kann sie auch keiner einsetzen. Klingt idealistisch. Am Ende würden die Gegner wahrscheinlich mit Gabeln und Messern hantieren. Vermutlich wäre die Beschränkung auf Wattebällchen noch immer nicht genug, denn der Gegner könnte sie ins Auge bekommen oder gar an ihnen ersticken. Nicht Landminen gehören geächtet, sondern Kriege.

PS: In meiner Schulzeit neckten wir Jungs uns gegenseitig, indem wir während des Unterrichts uns heimlich mit Senfkörnern per Trinkröhrchen beschossen. Zum Glück war Waffengleichheit garantiert. Nicht auszudenken, wenn einer von uns mit Erbsen oder gar Schrotkügelchen ausgerüstet gewesen wäre ...

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