7. Juli 2011

Kein "Be-Trog"

Ooch. Katharina Witt, die aus meiner verhassten Heimatstadt Chemnitz stammt, weinte bitterlich über das Scheitern von München 2018. Man sieht es auf dem News-Foto von web.de (Ich wollte schon immer mal zur Abwechslung einen Link zum Unterhaltungsportal meines Mailanbieters angeben, denn ich bin, Achtung Schleichwerbung, zufrieden mit meiner Clubmitgliedschaft).

Was in aller Welt hat die potenten Bayern und die ausgeliehene Sächsin (Witt) geritten, sich um die Austragung der Olympischen Winterspiele 2018 zu reißen? Mit Sport hatte das wenig zu tun, aber dafür umso mehr mit technischer Überlegenheit, politischem Einfluss und ökonomischen Interessen. Es war ein sinnloser Antritt von Bundespräsident Wulff. Beim nächsten Mal sollte unbedingt darauf geschaut werden, ob ein bisher erfolgloser Mitbewerber zum dritten Mal antritt. Wenn ja, dann wissen wir im Vorhinein, wer für seine Hartnäckigkeit und Investitionen belohnt werden wird. Recht so.

Außerdem: Müssen wir uns immer vordrängeln und alle pekuniären (tja, fremdwörterische Synonyme sind zum Verwenden da und "ökonomisch" habe ich oben schon genommen) Großprojekte ergattern, bloß weil wir es können und es unseren Ruhm vermehrt, während andere Weltregionen die Chance auf eine solche Goldgrube nötiger brauchen?! Ich war ein Gegner der deutschen Bewerbung, also dieses sog. Milliardenpokers, und freue mich schadlos über das grandiose Scheitern. Ob Pyeongchang in der Lage ist, qualitativ wertvolle Spiele auszutragen, vermag ich nicht zu beurteilen, aber es hat den Anschein, da hinter dem Ort das enthusiastisch-verzweifelte Land Südkorea steht.

Der Traum ist geplatzt, das viele Geld verloren: Es hätte vernünftiger eingesetzt werden können. Nun sollte Deutschland sich mal viele Jahre zurückhalten, "Underdogs" wollen auch mal an den süßen Trog. Ein solcher Selbstverzicht wäre mal kein "Betrog" an den "Bedürftigen".

PS: Wir haben doch aktuell unsere Frauenfußball-WM.

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