30. August 2011

In eigener Sache III - Strandfechten

Ich nahm am 27.08.2011 mit Erfolg am I. Sächsischen S(tr)andfechtturnier  in Cossebaude teil.
Ah, schon wieder das Thema Fechten?! Genau, es ist eine tolle Sportart, die sich nicht zu verstecken braucht. Sie kann auch mit Sand gut umgehen. Wie das denn?

Das sog. Strandfechten, von dem hier die Rede ist, schwappte von Rostock, wo es laut Sächsischer Zeitung 1999 vom dortigen Fechtclub ins Leben gerufen wurde, endlich nach Dresden. Als normaler Degenfechter finde ich diese besondere Form des Fechtens sehr attraktiv. Warum soll man auch im Sommer drinnen in der Halle versauern und sich auf eine zwar 14m lange, aber nur 2m breite Fechtbahn beschränken, wenn man doch barfuß und unter freiem Himmel die Klingen miteinander kreuzen kann?! Das Fechten im Mittelalter fand ja wohl auch eher im Freien, im "Dreck", bei Wind und Wetter und an jedem beliebigen Ort statt.

Gut, es war an dem erwähnten Tag in Cossebaude kühl, windig und regnerisch, also gleich eine große Herausforderung bei der Premiere. Wozu haben wir die Schutzkleidung sonst an?! Blaue Flecke bekomme ich auch trotz der dicken Jacke, wenn der Gegner richtig trifft oder ich seine Angriffe nicht gut pariere. Vielleicht wegen der vielfältigen Witterungsbedingungen! Es wäre interessant, wie sich Fechten im Tiefschnee anfühlen würde.

Der Sand eröffnete neue Perspektiven: Ich konnte gewagtere Sturzangriffe starten, die Hinfaller taten nicht (so) weh. Hauptsache den Gegner getroffen! Beim Degen ist normalerweise der komplette Körper Trefferfläche, aber ohne Schuhe und Socken war der Bereich ab Knie abwärts natürlich tabu. Endlich ließ sich der Gegner zusätzlich umkreisen und belauern, wie wir das von Gladiatorenkämpfen kennen. Das quadratische Kampf-Feld von acht mal acht Metern bot viel Raum. Der Sand war nicht allzu schwer und das Verstecken vor dem Gegner durch Graben von Löchern würde viel zu lange dauern. Ich konnte mir sogar nebenbei ein kostenfreies Peeling der Fußsohlen verschaffen. Es blieb am Schluss nur die Frage offen, ob dieser Untergrund leichtere und kleinere Fechter begünstigt.

Wie auch immer: Falls ihr in Zukunft irgendwo am Strand oder auf einem Beachvolleyballfeld Fechter beim Kampf entdeckt, findet ihr vielleicht auch mich mittendrin. Und wen das Event etwas genauer interessiert, der möge mit seiner PC-Mouse den offiziellen Bericht von diesem Turnier und meinen ergänzenden Erlebnisbericht (inklusive einiger Fotos und Videos von den Kämpfen) "anstechen".



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