Ich bin ein bekennender Weihnachtsmuffel, der nichts vom Verschenken zum festen Termin hält. Dennoch sehe ich ein, dass es seine soziale Funktion hat, wenn eine Tradition allen Landsleuten eine Verschnaufpause und Besinnungsphase verschafft, in der die Gedanken vom Geldverdienen und beruflichen Zwängen loslassen können, um sich den liebsten Menschen anzunähern.
Einer meiner Onkel liegt im Krankenhaus, anstatt mit seiner Familie zuhause Weihnachten feiern zu können. Es wird also für ihn und seine Liebsten "das beschissenste Weihnachtsfest". In einem solchen Moment sind die hohen Erwartungen an die Weihnachtszeit eher Gift für die Stimmung. Ich finde, Weihnachten kann auch verschoben werden, wenn der Zeitpunkt ungünstig ist.
Ich versammle hier Denk-Steine, die über den Tellerrand hinausschießen.
24. Dezember 2012
Weihnachtsmuffel?
27. Oktober 2012
Spiegel im Darm?!
Ich hatte gestern keinen Spiegel im Dickdarm, um es gleich vorweg zu nehmen. Aber eine Kamera tat es auch. Sie sollte herausfinden, warum ich im linken Oberbauch seit ca. einem halben Jahr manchmal so ein Zwicken bzw. Druckgefühl spüre. Es ist schon irritierend, nervend, störend.
In dem Brief an mich las ich den Befund des sich wie ein hartgesottener Mann gebenden Arztes: "keine Haemorrhiden, Fisteln, Fissuren, Marisken, Divertikel, Polypen, kein Neoplasma ...". Das klang eher nach der Zusammensetzung eines Blumenstraußes als den möglichen Schlaglöchern einer Verdauungsstraße. So nebenbei erfuhr ich, dass das Gerät sogar "bis in das Coecum und das terminale Ileum" eingeführt wurde. Zu deusch: in den Blinddarm und die letzten 20 cm des Dünndarms. Ich fand die Nachricht toll, denn anscheinend war ich in den Genuss eines Bonus gekommen. Mehr geht nicht!
In dem Brief an mich las ich den Befund des sich wie ein hartgesottener Mann gebenden Arztes: "keine Haemorrhiden, Fisteln, Fissuren, Marisken, Divertikel, Polypen, kein Neoplasma ...". Das klang eher nach der Zusammensetzung eines Blumenstraußes als den möglichen Schlaglöchern einer Verdauungsstraße. So nebenbei erfuhr ich, dass das Gerät sogar "bis in das Coecum und das terminale Ileum" eingeführt wurde. Zu deusch: in den Blinddarm und die letzten 20 cm des Dünndarms. Ich fand die Nachricht toll, denn anscheinend war ich in den Genuss eines Bonus gekommen. Mehr geht nicht!
Denkstein von
Frank Rahde
um
17:43
0
Meinung(en)
Sujets:
Abführmittel,
Colonoskopie,
Darmsäuberung,
Darmspiegelung


12. Oktober 2012
Ungezähmte Global Player
Dass der Spätkapitalismus unmoralisch und unglaubwürdig agiert, ist nichts Neues. Solange die hochprofitablen internationalen IT-Konzerne wie Google und Facebook auf legalem Weg die fälligen Steuern drücken können, halte ich dieses Wirtschaftssystem für parteisch und ungerecht. Da ist der Versuch, die Steuerflucht mit der Moralkeule eindämmen zu wollen, nur lächerlich. Solange diese führenden Unternehmen ihre Steuern nicht dort zahlen, wo sie ansässig sind und ihre Gewinne erzielen, bleibt es bei verschuldeten Staaten und wackligen Sozialsystemen. Das ist eigentlich ein Skandal und Unding, der nicht geduldet werden sollte.
Denkstein von
Frank Rahde
um
09:59
0
Meinung(en)
Sujets:
Facebook,
Google,
Kapitalismus,
Steuerflucht,
Steuergerechtigkeit


30. September 2012
Ungleiche Reglementierung, unfaire Bewertung
Ich bin froh, über den Spiegel-Artikel "Streit unter der Reichtumsuhr" gestolpert zu sein. In einer Anne-Will-Debatte soll Journalistin Kathrin Fischer gefragt haben, "weshalb denn bloß bei den Armen von Staats wegen alles so streng reguliert sei, bei den Reichen hingegen gar nichts?"
Ich finde diese Frage sehr interessant: Warum dürfen die Reichen den Armen alles vorschreiben? Ich habe kein BWL studiert, daher kenne ich nicht die Standardantworten. Aber vielleicht kann ein Leser hier helfen?!
Denkstein von
Frank Rahde
um
11:37
0
Meinung(en)
Sujets:
Anne Will,
Arbeit,
Reichtum,
Ungleichverteilung


24. August 2012
Nach einer Trennung läuft alles ins Leere
Denke ich an meine früheren Liebesgeschichten, kommt der Umstand in Erinnerung, dass auch ich schon mehr als einmal für einen anderen verlassen wurde. Danach badete ich damals lange Zeit (viel zu lange) in Selbstmitleid, Wehklagen, Wut; es entstanden Anklagen, Vorwürfe, Forderungen. Meine Vorwürfe lauteten: Wie konntest Du nur unsere Liebe verraten? Du wirst den Schritt bereuen, unserere Beziehung ist einzigartig gewesen. Unser Glück hat das nicht verdient. Es ist ein Fehler!
Doch nichts davon traf ins Schwarze bzw. ist noch gültig. Ich hätte mir das Leiden sparen können.
Doch nichts davon traf ins Schwarze bzw. ist noch gültig. Ich hätte mir das Leiden sparen können.
17. Juli 2012
In 40 Jahren - Leben im Digitalseits?!
Liebe, Tod und solche Sachen - zu den "Sachen" zählt für mich auch ein Thema wie Cloud Computing. Ich könnte wetten, die wenigsten Leser haben schon mal etwas von Microsofts Office 365 gehört. Es ist das aktuellste Office-Produkt, dass 365 Tage im Jahr (24 Stunden, 7 Tage in der Woche) von fast überall per Online-Zugriff auf die kollektiv geteilten Rechenzentren erreichbar sein soll. Wenn denn die Daten sicher und geschützt sind. Ich will hier das Produkt nicht näher vorstellen, da es billige Werbung wäre, aber ich will darauf hinaus, dass sich vieles tut bei Microsoft, was der Prüfung wert wäre.
Denkstein von
Frank Rahde
um
21:06
0
Meinung(en)
Sujets:
Cloud,
Internet,
Office 2013,
Office 365,
Online Dienste,
Science Fiction,
Touchscreen,
Windows 8


15. April 2012
Die Zahl 40
Die 40 erinnert mich an meine Grenze. Ich werde dieses Jahr so alt, wie die DDR es wurde. Sogleich denke ich bei 40 an die 80, an mein äußeres Ziel. Diese Verdopplung ist immer mein Trick, um mich noch in der Lebensmitte zu wähnen. Solange das Endergebnis noch per Altersheim erreichbar scheint, geht es mir blendend. Mit der Zahl 45 wird dies nicht mehr funktionieren. Und ich weiß, dass die zweite Hälfte schneller tickt als die erste.
Denkstein von
Frank Rahde
um
11:48
0
Meinung(en)
Sujets:
40,
Alter,
Herzinfarkt,
Joachim Mohr,
Robin Gibb


23. Januar 2012
Alltag IV - städtische Erdgeschoss-Opfer
Als ich früher noch unter dem Dach wohnte, genoss ich die Aussicht (Weitblick) und die Wärme (im Sommer) - besonders aber die relative Ruhe da oben. Aktuell wohne ich an einer halbstark befahrenen Straße inkl.eingerückter Parkplätze, da ist Schluss mit lustig. Das Wohnen im Erdgeschoss ist aus vielerlei Hinsicht nachteilig. Als Vorteile sehe ich spontan nur a) den kurzen Weg zur Haustür bzw. zum Briefkasten, b) die Möglichkeit, dem Kater später einmal Freigang zu ermöglichen und c) den unmittelbaren Beobachtungsposten (vielleicht gut für Soziologen).
Wenn ich im sog. Homeoffice an den Werktagen an meinem Schreibtisch sitze, bekomme ich tagtäglich Postautos (die Postbeamten klingeln besonders gern bei Leuten im Erdgeschoss zum Hinterlegen von Paketen), Busse (eine Verkehrslinie führt hier entlang) und Müllwagen zu sehen, neben den PKWs und LKWs, versteht sich. Das Vorbeiflitzen all dieser motorisierten "Farbpakete" im 3-Sekunden-Takt von rechts nach links und umgekehrt irritiert mein Sehorgan. Doch damit nicht genug.
Wenn ich im sog. Homeoffice an den Werktagen an meinem Schreibtisch sitze, bekomme ich tagtäglich Postautos (die Postbeamten klingeln besonders gern bei Leuten im Erdgeschoss zum Hinterlegen von Paketen), Busse (eine Verkehrslinie führt hier entlang) und Müllwagen zu sehen, neben den PKWs und LKWs, versteht sich. Das Vorbeiflitzen all dieser motorisierten "Farbpakete" im 3-Sekunden-Takt von rechts nach links und umgekehrt irritiert mein Sehorgan. Doch damit nicht genug.
13. Januar 2012
Leichenschändung als Frucht des Krieges
Härte zeigende US Marines haben laut einem Amateurvideo leblose afghanische Talibankämpfer angepisst und verhöhnt. Sie haben gegen ihren eigenen Ehrenkodex und gegen die Genfer Konvention verstoßen. Töten ist erlaubt, Leichen zu schänden ist "schlimm". Der Aufschrei in den westlichen Massenmedien ist groß, weil das Ansehen der USA-Führung leidet und zu befürchten ist, das religiöse Gefühle bei den Afghanen verletzt wurden sind - was vor Ort zu neuen Gewalttaten anstiften könnte. Deshalb wird vielerorts davon geschrieben, die Leichenschändung sei ein barbarischer, ekelhafter, abstoßender, würdeloser, kläglicher Akt gewesen (Beispiel 1 und Beispiel 2). Ich empfand nichts dergleichen, als ich das zensierte Video sah, deshalb melde ich mich hier zu Wort!
Denkstein von
Frank Rahde
um
11:07
0
Meinung(en)
Sujets:
Afghanistan,
Krieg,
Leichenschändung,
Marines


Abonnieren
Posts (Atom)