Liebe & Tod - das sind gleich zwei Begriffe, die in meinem Blogtitel vorkommen. Da liegt es nahe, auch einmal deren Zusammentreffen zu würdigen.
Die Liebe stirbt oft in unseren Tagen. Sie endet z. B., sobald der bisher Liebende die Geliebte nicht mehr über deren potentiellen Konkurrentinnen erhebt und somit der Liebende der Geliebten aufgrund des zugeschriebenen Wertverlustes keine zentrale Stellung mehr in seinem Innenleben einzuräumen vermag. Oder umgekehrt. Wir spielen die Rolle des Todes, indem wir unsere Liebesbeziehung auflösen, wenn das Interesse verschwunden ist - und schaffen Platz für eine neue Liebschaft.
Ich versammle hier Denk-Steine, die über den Tellerrand hinausschießen.
12. August 2013
Zwei Arten von Liebestod
2. März 2013
Papst ist auch nur ein Job!
Der 85-jährige Papst Benedict XVI. ist am 28. Februar wegen "schwindender Kräfte" freiwillig zurückgetreten.
Als Atheist war ich geschockt! Ich hatte mich darauf eingerichtet, wie schon bei Papst Johannes Paul II., der kurz vor seinem 85. Geburtstag starb, dem aktuellen Papst beim Dahinsiechen zuzusehen. Ich fand es wichtig, dass uns allen Normalsterblichen vor Augen gehalten wird, nur Gast auf Erden zu sein und ein endliches Leben zu besitzen.
Viel ist über diese Anmaßung von Herrn Ratzinger geschrieben worden. Auch mich befremdete die Verweltlichung des Stellvertreter Christi auf Erden, diese Flucht aus dem Amt. In meinen Augen ist das Ansehen der Rolle "Oberhaupt der Kirche" auf immer beschädigt.
Ich weiß nicht, was der Ex-Papst für die römisch-katholische Kirche erreicht hat, also welchen Wert er inne hatte. Dass er sich aber über Gott stellt, anstatt ihm gnadenlos bis zum letzten Atemzug zu dienen, kann keine Meisterleistung gewesen sein. In dem Rücktritt des Deutschen sehe ich Egoismus - der Gelehrte mochte lieber weiter Bücher schreiben und seine Rente genießen.
Wie soll ich den katholischen Glauben ernst nehmen können, wenn der Glaubensführer Liebe zu Gott und seinen Geboten predigt, sich als auserwählt präsentiert, sein Leben Gott widmet und dann plötzlich einfach kündigt?! Was ist Papstsein?
Ich verstehe Herrn Ratzinger. Er ist eben doch nur Mensch wie Du und ich. Er war die Arbeit leid. Doch er hätte sich nicht wählen lassen dürfen. Er wirkt nicht wie ein würdiger Nachfolger des Apostels Petrus. Er hatte nicht den Mumm, ganz auf Gott zu vertrauen und alles zu geben. Seine Verbindung zum heiligen Vater war nur vorgetäuscht. Gäbe es einen Gott, er hätte Benedict rechtzeitig zu sich gerufen.
So denke ich halt!
Als Atheist war ich geschockt! Ich hatte mich darauf eingerichtet, wie schon bei Papst Johannes Paul II., der kurz vor seinem 85. Geburtstag starb, dem aktuellen Papst beim Dahinsiechen zuzusehen. Ich fand es wichtig, dass uns allen Normalsterblichen vor Augen gehalten wird, nur Gast auf Erden zu sein und ein endliches Leben zu besitzen.
Viel ist über diese Anmaßung von Herrn Ratzinger geschrieben worden. Auch mich befremdete die Verweltlichung des Stellvertreter Christi auf Erden, diese Flucht aus dem Amt. In meinen Augen ist das Ansehen der Rolle "Oberhaupt der Kirche" auf immer beschädigt.
Ich weiß nicht, was der Ex-Papst für die römisch-katholische Kirche erreicht hat, also welchen Wert er inne hatte. Dass er sich aber über Gott stellt, anstatt ihm gnadenlos bis zum letzten Atemzug zu dienen, kann keine Meisterleistung gewesen sein. In dem Rücktritt des Deutschen sehe ich Egoismus - der Gelehrte mochte lieber weiter Bücher schreiben und seine Rente genießen.
Wie soll ich den katholischen Glauben ernst nehmen können, wenn der Glaubensführer Liebe zu Gott und seinen Geboten predigt, sich als auserwählt präsentiert, sein Leben Gott widmet und dann plötzlich einfach kündigt?! Was ist Papstsein?
Ich verstehe Herrn Ratzinger. Er ist eben doch nur Mensch wie Du und ich. Er war die Arbeit leid. Doch er hätte sich nicht wählen lassen dürfen. Er wirkt nicht wie ein würdiger Nachfolger des Apostels Petrus. Er hatte nicht den Mumm, ganz auf Gott zu vertrauen und alles zu geben. Seine Verbindung zum heiligen Vater war nur vorgetäuscht. Gäbe es einen Gott, er hätte Benedict rechtzeitig zu sich gerufen.
So denke ich halt!
24. Dezember 2012
Weihnachtsmuffel?
Ich bin ein bekennender Weihnachtsmuffel, der nichts vom Verschenken zum festen Termin hält. Dennoch sehe ich ein, dass es seine soziale Funktion hat, wenn eine Tradition allen Landsleuten eine Verschnaufpause und Besinnungsphase verschafft, in der die Gedanken vom Geldverdienen und beruflichen Zwängen loslassen können, um sich den liebsten Menschen anzunähern.
Einer meiner Onkel liegt im Krankenhaus, anstatt mit seiner Familie zuhause Weihnachten feiern zu können. Es wird also für ihn und seine Liebsten "das beschissenste Weihnachtsfest". In einem solchen Moment sind die hohen Erwartungen an die Weihnachtszeit eher Gift für die Stimmung. Ich finde, Weihnachten kann auch verschoben werden, wenn der Zeitpunkt ungünstig ist.
Einer meiner Onkel liegt im Krankenhaus, anstatt mit seiner Familie zuhause Weihnachten feiern zu können. Es wird also für ihn und seine Liebsten "das beschissenste Weihnachtsfest". In einem solchen Moment sind die hohen Erwartungen an die Weihnachtszeit eher Gift für die Stimmung. Ich finde, Weihnachten kann auch verschoben werden, wenn der Zeitpunkt ungünstig ist.
27. Oktober 2012
Spiegel im Darm?!
Ich hatte gestern keinen Spiegel im Dickdarm, um es gleich vorweg zu nehmen. Aber eine Kamera tat es auch. Sie sollte herausfinden, warum ich im linken Oberbauch seit ca. einem halben Jahr manchmal so ein Zwicken bzw. Druckgefühl spüre. Es ist schon irritierend, nervend, störend.
In dem Brief an mich las ich den Befund des sich wie ein hartgesottener Mann gebenden Arztes: "keine Haemorrhiden, Fisteln, Fissuren, Marisken, Divertikel, Polypen, kein Neoplasma ...". Das klang eher nach der Zusammensetzung eines Blumenstraußes als den möglichen Schlaglöchern einer Verdauungsstraße. So nebenbei erfuhr ich, dass das Gerät sogar "bis in das Coecum und das terminale Ileum" eingeführt wurde. Zu deusch: in den Blinddarm und die letzten 20 cm des Dünndarms. Ich fand die Nachricht toll, denn anscheinend war ich in den Genuss eines Bonus gekommen. Mehr geht nicht!
In dem Brief an mich las ich den Befund des sich wie ein hartgesottener Mann gebenden Arztes: "keine Haemorrhiden, Fisteln, Fissuren, Marisken, Divertikel, Polypen, kein Neoplasma ...". Das klang eher nach der Zusammensetzung eines Blumenstraußes als den möglichen Schlaglöchern einer Verdauungsstraße. So nebenbei erfuhr ich, dass das Gerät sogar "bis in das Coecum und das terminale Ileum" eingeführt wurde. Zu deusch: in den Blinddarm und die letzten 20 cm des Dünndarms. Ich fand die Nachricht toll, denn anscheinend war ich in den Genuss eines Bonus gekommen. Mehr geht nicht!
Denkstein von
Frank Rahde
um
17:43
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Abführmittel,
Colonoskopie,
Darmsäuberung,
Darmspiegelung


12. Oktober 2012
Ungezähmte Global Player
Dass der Spätkapitalismus unmoralisch und unglaubwürdig agiert, ist nichts Neues. Solange die hochprofitablen internationalen IT-Konzerne wie Google und Facebook auf legalem Weg die fälligen Steuern drücken können, halte ich dieses Wirtschaftssystem für parteisch und ungerecht. Da ist der Versuch, die Steuerflucht mit der Moralkeule eindämmen zu wollen, nur lächerlich. Solange diese führenden Unternehmen ihre Steuern nicht dort zahlen, wo sie ansässig sind und ihre Gewinne erzielen, bleibt es bei verschuldeten Staaten und wackligen Sozialsystemen. Das ist eigentlich ein Skandal und Unding, der nicht geduldet werden sollte.
Denkstein von
Frank Rahde
um
09:59
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Facebook,
Google,
Kapitalismus,
Steuerflucht,
Steuergerechtigkeit


30. September 2012
Ungleiche Reglementierung, unfaire Bewertung
Ich bin froh, über den Spiegel-Artikel "Streit unter der Reichtumsuhr" gestolpert zu sein. In einer Anne-Will-Debatte soll Journalistin Kathrin Fischer gefragt haben, "weshalb denn bloß bei den Armen von Staats wegen alles so streng reguliert sei, bei den Reichen hingegen gar nichts?"
Ich finde diese Frage sehr interessant: Warum dürfen die Reichen den Armen alles vorschreiben? Ich habe kein BWL studiert, daher kenne ich nicht die Standardantworten. Aber vielleicht kann ein Leser hier helfen?!
Denkstein von
Frank Rahde
um
11:37
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Reichtum,
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24. August 2012
Nach einer Trennung läuft alles ins Leere
Denke ich an meine früheren Liebesgeschichten, kommt der Umstand in Erinnerung, dass auch ich schon mehr als einmal für einen anderen verlassen wurde. Danach badete ich damals lange Zeit (viel zu lange) in Selbstmitleid, Wehklagen, Wut; es entstanden Anklagen, Vorwürfe, Forderungen. Meine Vorwürfe lauteten: Wie konntest Du nur unsere Liebe verraten? Du wirst den Schritt bereuen, unserere Beziehung ist einzigartig gewesen. Unser Glück hat das nicht verdient. Es ist ein Fehler!
Doch nichts davon traf ins Schwarze bzw. ist noch gültig. Ich hätte mir das Leiden sparen können.
Doch nichts davon traf ins Schwarze bzw. ist noch gültig. Ich hätte mir das Leiden sparen können.
17. Juli 2012
In 40 Jahren - Leben im Digitalseits?!
Liebe, Tod und solche Sachen - zu den "Sachen" zählt für mich auch ein Thema wie Cloud Computing. Ich könnte wetten, die wenigsten Leser haben schon mal etwas von Microsofts Office 365 gehört. Es ist das aktuellste Office-Produkt, dass 365 Tage im Jahr (24 Stunden, 7 Tage in der Woche) von fast überall per Online-Zugriff auf die kollektiv geteilten Rechenzentren erreichbar sein soll. Wenn denn die Daten sicher und geschützt sind. Ich will hier das Produkt nicht näher vorstellen, da es billige Werbung wäre, aber ich will darauf hinaus, dass sich vieles tut bei Microsoft, was der Prüfung wert wäre.
Denkstein von
Frank Rahde
um
21:06
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15. April 2012
Die Zahl 40
Die 40 erinnert mich an meine Grenze. Ich werde dieses Jahr so alt, wie die DDR es wurde. Sogleich denke ich bei 40 an die 80, an mein äußeres Ziel. Diese Verdopplung ist immer mein Trick, um mich noch in der Lebensmitte zu wähnen. Solange das Endergebnis noch per Altersheim erreichbar scheint, geht es mir blendend. Mit der Zahl 45 wird dies nicht mehr funktionieren. Und ich weiß, dass die zweite Hälfte schneller tickt als die erste.
Denkstein von
Frank Rahde
um
11:48
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23. Januar 2012
Alltag IV - städtische Erdgeschoss-Opfer
Als ich früher noch unter dem Dach wohnte, genoss ich die Aussicht (Weitblick) und die Wärme (im Sommer) - besonders aber die relative Ruhe da oben. Aktuell wohne ich an einer halbstark befahrenen Straße inkl.eingerückter Parkplätze, da ist Schluss mit lustig. Das Wohnen im Erdgeschoss ist aus vielerlei Hinsicht nachteilig. Als Vorteile sehe ich spontan nur a) den kurzen Weg zur Haustür bzw. zum Briefkasten, b) die Möglichkeit, dem Kater später einmal Freigang zu ermöglichen und c) den unmittelbaren Beobachtungsposten (vielleicht gut für Soziologen).
Wenn ich im sog. Homeoffice an den Werktagen an meinem Schreibtisch sitze, bekomme ich tagtäglich Postautos (die Postbeamten klingeln besonders gern bei Leuten im Erdgeschoss zum Hinterlegen von Paketen), Busse (eine Verkehrslinie führt hier entlang) und Müllwagen zu sehen, neben den PKWs und LKWs, versteht sich. Das Vorbeiflitzen all dieser motorisierten "Farbpakete" im 3-Sekunden-Takt von rechts nach links und umgekehrt irritiert mein Sehorgan. Doch damit nicht genug.
Wenn ich im sog. Homeoffice an den Werktagen an meinem Schreibtisch sitze, bekomme ich tagtäglich Postautos (die Postbeamten klingeln besonders gern bei Leuten im Erdgeschoss zum Hinterlegen von Paketen), Busse (eine Verkehrslinie führt hier entlang) und Müllwagen zu sehen, neben den PKWs und LKWs, versteht sich. Das Vorbeiflitzen all dieser motorisierten "Farbpakete" im 3-Sekunden-Takt von rechts nach links und umgekehrt irritiert mein Sehorgan. Doch damit nicht genug.
13. Januar 2012
Leichenschändung als Frucht des Krieges
Härte zeigende US Marines haben laut einem Amateurvideo leblose afghanische Talibankämpfer angepisst und verhöhnt. Sie haben gegen ihren eigenen Ehrenkodex und gegen die Genfer Konvention verstoßen. Töten ist erlaubt, Leichen zu schänden ist "schlimm". Der Aufschrei in den westlichen Massenmedien ist groß, weil das Ansehen der USA-Führung leidet und zu befürchten ist, das religiöse Gefühle bei den Afghanen verletzt wurden sind - was vor Ort zu neuen Gewalttaten anstiften könnte. Deshalb wird vielerorts davon geschrieben, die Leichenschändung sei ein barbarischer, ekelhafter, abstoßender, würdeloser, kläglicher Akt gewesen (Beispiel 1 und Beispiel 2). Ich empfand nichts dergleichen, als ich das zensierte Video sah, deshalb melde ich mich hier zu Wort!
Denkstein von
Frank Rahde
um
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Afghanistan,
Krieg,
Leichenschändung,
Marines


31. Dezember 2011
Verknallt
Ich wünsche meinen Lesern für morgen ein Jahr ohne böse Geister!
Genau zum Zwecke des Verscheuchens dieser Unglücksritter wird zu Silvester geböllert. Ich erwischte mich heute bei dem Drang, dafür schnell noch ein paar Raketen und Knaller zu kaufen. Doch dann kam mir der rettende Gedanke: All die anderen, die ihr Geld für Feuerwerk verprassen, anstatt es zu spenden, machen den abschreckenden Lärm für mich mit. Ihnen gilt mein Dank.
Ja, knallt die Altlasten weg, verknallt Euch ins Neue Jahr!!!
Euer Frank Rahde
Genau zum Zwecke des Verscheuchens dieser Unglücksritter wird zu Silvester geböllert. Ich erwischte mich heute bei dem Drang, dafür schnell noch ein paar Raketen und Knaller zu kaufen. Doch dann kam mir der rettende Gedanke: All die anderen, die ihr Geld für Feuerwerk verprassen, anstatt es zu spenden, machen den abschreckenden Lärm für mich mit. Ihnen gilt mein Dank.
Ja, knallt die Altlasten weg, verknallt Euch ins Neue Jahr!!!
Euer Frank Rahde
5. Dezember 2011
Fußball-WM 2006: Erfolg durch Luxus
Erst jetzt kam ich dazu, Sönke Wortmanns "Deutschland - ein Sommermärchen" zu schauen. Ich will diese Dokumentation zur Fußball-WM 2006 hier nicht schlecht reden, bin ja selbst Fußballfan unserer Nationalmannschaften, sondern ein bis zwei Aspekte herausgreifen, da ich den Film etwas anders als ein Artikel auf SPIEGEL Online wahrnahm. Ich war schon nach den ersten Minuten ein unentspannter Zuschauer, ich konnte die Zelebrierung des halben Erfolges (dritter Platz) nicht richtig genießen.
Keine Frage: La Ola-Wellen von Bereitschaftspolizei und Bundeswehr am Straßenrand sind amüsant. Auch die emotionalen Szenen vor, während und nach den WM-Spielen reißen einen mit. Aber: Was haben diese acht Wochen Ausnahmezustand wohl gekostet?!
Keine Frage: La Ola-Wellen von Bereitschaftspolizei und Bundeswehr am Straßenrand sind amüsant. Auch die emotionalen Szenen vor, während und nach den WM-Spielen reißen einen mit. Aber: Was haben diese acht Wochen Ausnahmezustand wohl gekostet?!
1. Dezember 2011
Kein echter Nachruf
Wieder sind unzählige Menschen heute gestorben, auf natürliche oder gewaltsame Weise. Darunter auch Christa Wolf, "eine der bedeutendsten Schriftstellerinnen der deutschen Nachkriegszeit". Sie wurde 82 Jahre alt und durfte somit 6 Jahre länger leben als meine Oma väterlicherseits. Glückwunsch! Wie nicht anders zu erwarten war, gibt es verständlicherweise schon erste Nachrufe, in denen die Befragten ihre Trauer zum Ausdruck bringen und Ehrerbietung zollen.
Diese mediale Reaktion voller bekundeter Emotionen auf Wolf´s Tod löste in mir wie jedes Kondolenzschreiben oder jede Todesanzeige zuvor stille Fragen auf, die nicht die gestorbene Person und das Gedenken ihrer Leistungen betreffen, sondern sich an die Weiterlebenden richtet: Warum seid ihr so überrascht und tief betroffen von der Todesnachricht?! Wusstet ihr nicht, dass jeder eines Tages stirbt und C. W. schon betagt war?! Sollte man nicht den Toten lieber zu dessen Lebzeiten mitteilen, was er einem bedeutet?! Haben nicht alle Gestorbenen eine Würdigung verdient?! Worin genau besteht euer Verlust?!
Diese mediale Reaktion voller bekundeter Emotionen auf Wolf´s Tod löste in mir wie jedes Kondolenzschreiben oder jede Todesanzeige zuvor stille Fragen auf, die nicht die gestorbene Person und das Gedenken ihrer Leistungen betreffen, sondern sich an die Weiterlebenden richtet: Warum seid ihr so überrascht und tief betroffen von der Todesnachricht?! Wusstet ihr nicht, dass jeder eines Tages stirbt und C. W. schon betagt war?! Sollte man nicht den Toten lieber zu dessen Lebzeiten mitteilen, was er einem bedeutet?! Haben nicht alle Gestorbenen eine Würdigung verdient?! Worin genau besteht euer Verlust?!
30. November 2011
Kinder sind nicht umsonst da
Früher verabscheute ich den Gedanken, Kinder aus egoistischen Gründen heraus zu planen und zu zeugen. Ein Kind sollte einen einzigartigen Liebesbeweis darstellen, ein Symbol und Produkt meiner Paarbeziehung, zum Anfassen, eine Zementierung des Zusammengehörens, eine Dreisamkeit als Krönung der Zweisamkeit. Doch mittlerweile sehe ich im Kinderwunsch die Suche nach Lebenssinn, ohne dem ich an die Grenze meiner Existenz stoße und von innen sterbe.
Damit beschreibe ich wohl nichts Neues: Was bleibt, wenn man die Erde verlässt, sind die Kinder, die wir nach unserem Gustus erzogen und geformt (stimuliert, manipuliert, gedrillt?) haben. Auf dass meine Gene und "Handschrift" die eigene Sterblichkeit überdauern. Ist der Nachwuchs nicht ein Mittel des Trostes, indem er durch seine Formbarkeit die Angst vor dem eigenen Tod mildert?! Ist er eine Begründungsbasis, um das Schreiten in das schreckliche Alter(n) zu motivieren?!
Damit beschreibe ich wohl nichts Neues: Was bleibt, wenn man die Erde verlässt, sind die Kinder, die wir nach unserem Gustus erzogen und geformt (stimuliert, manipuliert, gedrillt?) haben. Auf dass meine Gene und "Handschrift" die eigene Sterblichkeit überdauern. Ist der Nachwuchs nicht ein Mittel des Trostes, indem er durch seine Formbarkeit die Angst vor dem eigenen Tod mildert?! Ist er eine Begründungsbasis, um das Schreiten in das schreckliche Alter(n) zu motivieren?!
18. Oktober 2011
Totgeschwiegen
Wir sollten den nahenden Tod nicht totschweigen.
Das ist nicht nur Irrsinn, sondern ein Widerspruch in sich. Sogar ein Steve Jobs erkannte, "... Death is very likely the single best invention of Life. It is Life's change agent. It clears out the old to make way for the new. " (hier). Ja, der Tod lässt das Alte abtreten und schafft Platz für das Neue. So müssten wir es wollen.
Das Bildnis vom schwarzen Sensenmann ist schädlich. Wir geraten doch nur in einen ellenlangen Schlaf, aus dem wir nicht mehr aufwachen. Die Kurzfassung ist uns täglich gegeben. Am Schlaf leidet man nicht. Der Körper als Maschine verschleißt, weil er lebt. Ebenso wird der Geist irgendwann träge. Manchmal ist einem, als sei man lebendig begraben, z. B. in der Alltagsroutine.
Da bin ich über alles dankbar, was mich wachrüttelt. Manchmal vergessen wir, weiter in uns zu investieren und das Leben anzusprechen. Wir wachen zwar täglich auf, aber verstehen nicht, wieso dies nicht alltäglich ist.
Ich will noch das Neue sein und "gebären". Dem Tod ist egal, wen er auf welcher Etappe stoppt, doch mir ist noch nicht egal, dass er mir entgegenkommt und mich zum Schweigen bringen will. Soll er sich doch auf den Bänken zwischen mir und sich noch ausruhen.
Leben, schrei!
Das ist nicht nur Irrsinn, sondern ein Widerspruch in sich. Sogar ein Steve Jobs erkannte, "... Death is very likely the single best invention of Life. It is Life's change agent. It clears out the old to make way for the new. " (hier). Ja, der Tod lässt das Alte abtreten und schafft Platz für das Neue. So müssten wir es wollen.
Das Bildnis vom schwarzen Sensenmann ist schädlich. Wir geraten doch nur in einen ellenlangen Schlaf, aus dem wir nicht mehr aufwachen. Die Kurzfassung ist uns täglich gegeben. Am Schlaf leidet man nicht. Der Körper als Maschine verschleißt, weil er lebt. Ebenso wird der Geist irgendwann träge. Manchmal ist einem, als sei man lebendig begraben, z. B. in der Alltagsroutine.
Da bin ich über alles dankbar, was mich wachrüttelt. Manchmal vergessen wir, weiter in uns zu investieren und das Leben anzusprechen. Wir wachen zwar täglich auf, aber verstehen nicht, wieso dies nicht alltäglich ist.
Ich will noch das Neue sein und "gebären". Dem Tod ist egal, wen er auf welcher Etappe stoppt, doch mir ist noch nicht egal, dass er mir entgegenkommt und mich zum Schweigen bringen will. Soll er sich doch auf den Bänken zwischen mir und sich noch ausruhen.
Leben, schrei!
4. September 2011
Verkehrte Welt - Verzicht auf gute Lösungen
Manchmal sind wir klüger, als wir zugeben wollen und greifen auf schlechte Lösungen zurück, anstatt uns selbst eines Besseren zu belehren. Davon zeugen die von mir wahllos herausgegriffenen folgenden aktuellen Beispiele aus unterschiedlichen Kontexten:
1. USA: Am 11.09.2001 wurde bekanntlich New York vom Terror der Bin Laden Truppe "Al Kaida" heimgesucht. Es kamen an die 3.000 Menschen um. Das war ein Schock für die USA, die daraufhin den "Krieg gegen den Terror" (Afganistan-Krieg) starteten. Diese Überreaktion kostete Tausenden militärischen und zivilen Opfern das Leben und natürlich mehrere Dutzende Milliarden Euro. War es das wert?! Nein! Terroristische Anschläge lassen sich nicht so einfach ausrotten, indem man nur die Symptome bekämpft. Man hätte dies vorher wissen können, aber machte das Ganze durch blinden Aktionismus nur noch schlimmer. Der Verzicht auf Rache statt des Eintretens in die Spirale der Gewalt wäre klüger gewesen.
1. USA: Am 11.09.2001 wurde bekanntlich New York vom Terror der Bin Laden Truppe "Al Kaida" heimgesucht. Es kamen an die 3.000 Menschen um. Das war ein Schock für die USA, die daraufhin den "Krieg gegen den Terror" (Afganistan-Krieg) starteten. Diese Überreaktion kostete Tausenden militärischen und zivilen Opfern das Leben und natürlich mehrere Dutzende Milliarden Euro. War es das wert?! Nein! Terroristische Anschläge lassen sich nicht so einfach ausrotten, indem man nur die Symptome bekämpft. Man hätte dies vorher wissen können, aber machte das Ganze durch blinden Aktionismus nur noch schlimmer. Der Verzicht auf Rache statt des Eintretens in die Spirale der Gewalt wäre klüger gewesen.
30. August 2011
In eigener Sache III - Strandfechten
Ich nahm am 27.08.2011 mit Erfolg am I. Sächsischen S(tr)andfechtturnier in Cossebaude teil.
Ah, schon wieder das Thema Fechten?! Genau, es ist eine tolle Sportart, die sich nicht zu verstecken braucht. Sie kann auch mit Sand gut umgehen. Wie das denn?
Das sog. Strandfechten, von dem hier die Rede ist, schwappte von Rostock, wo es laut Sächsischer Zeitung 1999 vom dortigen Fechtclub ins Leben gerufen wurde, endlich nach Dresden. Als normaler Degenfechter finde ich diese besondere Form des Fechtens sehr attraktiv. Warum soll man auch im Sommer drinnen in der Halle versauern und sich auf eine zwar 14m lange, aber nur 2m breite Fechtbahn beschränken, wenn man doch barfuß und unter freiem Himmel die Klingen miteinander kreuzen kann?! Das Fechten im Mittelalter fand ja wohl auch eher im Freien, im "Dreck", bei Wind und Wetter und an jedem beliebigen Ort statt.
Ah, schon wieder das Thema Fechten?! Genau, es ist eine tolle Sportart, die sich nicht zu verstecken braucht. Sie kann auch mit Sand gut umgehen. Wie das denn?
Das sog. Strandfechten, von dem hier die Rede ist, schwappte von Rostock, wo es laut Sächsischer Zeitung 1999 vom dortigen Fechtclub ins Leben gerufen wurde, endlich nach Dresden. Als normaler Degenfechter finde ich diese besondere Form des Fechtens sehr attraktiv. Warum soll man auch im Sommer drinnen in der Halle versauern und sich auf eine zwar 14m lange, aber nur 2m breite Fechtbahn beschränken, wenn man doch barfuß und unter freiem Himmel die Klingen miteinander kreuzen kann?! Das Fechten im Mittelalter fand ja wohl auch eher im Freien, im "Dreck", bei Wind und Wetter und an jedem beliebigen Ort statt.
23. August 2011
Liebe, Teil 4 - Liebe als Emotion
Eine Minderheit der Soziologenschaft steht auf dem Standpunkt, Liebe sei die Emotion der Zuneigung. Klingt womöglich einfach und einleuchtend, ist es aber nicht, da die Soziologie speziell das im Blick hat, was sozial und kulturell auffällig ist, also beobachtbar, beschreibbar, messbar ist - und das sind Prozesse und Strukturen der Lebenswelt, sind Situationen, Erleben, Handeln, Interaktionen, Beziehungen, Institutionen, Wissensbestände. Ein Soziologe nimmt Abstand von geistigen oder biologischen Effekten. Das, was im Bewusstsein passiert, wird der Psychologie als Feld überlassen. Ich möchte hier als knappen Einstieg zwei Soziologen zitieren, die das Emotionale an der Liebe hervorheben, ohne ihre Sichtweise zunächst zu kommentieren.
Denkstein von
Frank Rahde
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Sujets:
Emotion,
Georg Simmel,
Jürgen Gerhards,
Liebe


15. August 2011
Facebook-Freunde löschen
Ich lege den Nutzern von Facebook (Abk. FB) unter uns den holländischen Kurzfilm Farewell Facebook ans Herz. Er ist kurzweilig, regt zum Nachdenken an und lässt schmunzeln. Zum Glück bin ich noch nicht so süchtig nach dem ständigen "Bewegen" in diesem sozialen Netzwerk, obwohl ich täglich mehrmals kurz hineinschaue.
Mehr wollte ich heute nicht beitragen, aber die Gelegenheit ist günstig. Ich nutze FB hauptsächlich zum Gruppenleben (Hobbys wie Fechten und Schach), zum Chatten zwischendurch (Telefonieren mit FB-Freunden würde zu weit führen), zum Fotoalben durchblättern (es gibt manchmal schöne Motive zu bestaunen), zur Verfolgung von Neuigkeiten bei meinen "Freunden" und nicht zuletzt als Werbetrommel für meinen Blog. Man bekommt auch schnell Reaktionen auf eigene Beiträge mit. Das gefällt mir sehr! Was ich nicht mache, ist das Mitspielen dieser komischen Games und das dauerhafte Online-Sein. Ich ertrage die Vorstellung nicht, angechattet zu werden, wenn ich nicht am Rechner sitze; dann ließe ich das Gegenüber ja sinnlos auf mich warten. Wenn ich zu tun habe, gehe ich daher offline. Außerdem habe ich nur sehr wenig Freunde von früher hier wiedergefunden. Schade eigentlich.
Mehr wollte ich heute nicht beitragen, aber die Gelegenheit ist günstig. Ich nutze FB hauptsächlich zum Gruppenleben (Hobbys wie Fechten und Schach), zum Chatten zwischendurch (Telefonieren mit FB-Freunden würde zu weit führen), zum Fotoalben durchblättern (es gibt manchmal schöne Motive zu bestaunen), zur Verfolgung von Neuigkeiten bei meinen "Freunden" und nicht zuletzt als Werbetrommel für meinen Blog. Man bekommt auch schnell Reaktionen auf eigene Beiträge mit. Das gefällt mir sehr! Was ich nicht mache, ist das Mitspielen dieser komischen Games und das dauerhafte Online-Sein. Ich ertrage die Vorstellung nicht, angechattet zu werden, wenn ich nicht am Rechner sitze; dann ließe ich das Gegenüber ja sinnlos auf mich warten. Wenn ich zu tun habe, gehe ich daher offline. Außerdem habe ich nur sehr wenig Freunde von früher hier wiedergefunden. Schade eigentlich.
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